Schimmel vermeiden leicht gemacht - unsere Empfehlungen


Das Wechselspiel von Heizen und Lüften ist unverzichtbar für ein angenehmes Raumklima. Stoßlüften kostet bei frostigen Temperaturen zwar etwas Überwindung, beugt jedoch Schimmelbildung vor und ist gut für die Gesundheit. Wer es richtig macht, kühlt die Wohnung beim Lüften übrigens nicht aus und die Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz gibt wichtige Tipps.

Schimmel in Wohnräumen entsteht meist in Herbst und Winter. Grund dafür ist feuchtkalte Luft, die vor allem in Wandbereichen und Fensternischen zu Schimmelbildung führt. Viele gesundheitliche Probleme sind darauf zurückzuführen, doch wer ausreichend heizt und regelmäßig lüftet, kommt gut durch die kalte Jahreszeit und hilft mit, den Bestand der Kleefeld-Buchholz in Schuss zu halten – ganz im Sinne des genossenschaftlichen Miteinanders!

Das Mietrecht macht keine Vorschriften zum Lüften. Der regelmäßige Luftaustausch sollte mit Blick auf die Wohnungsgröße und die Raumnutzung jedoch angemessen sein. Bei einem massiven Schimmelbefall ist der Mieter in der Nachweispflicht, dass richtig geheizt und gelüftet wurde.

Richtig Heizen und Lüften
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Heizkörper brauchen Pflege

Damit Heizkörper effizient heizen, ist es wichtig, dass sie mindestens einmal im Jahr entlüftet werden. Ebenfalls wichtig: Reinigen Sie Ihre Heizkörper regelmäßig von Staub und Flusen. Staubansammlungen können wie eine Dämmschicht wirken, also schnappen Sie sich ab und zu ein Staubtuch und halten Sie Ihre Heizkörper leistungsfähig.
Übrigens: Stellen Sie Möbel vor Ihre Heizkörper, versperren Sie der Wärme den Weg in den Raum!
So können zum Beispiel ungünstig platzierte Sofas bis zu 20 Prozent der Heizungswärme verschlingen, da die warme Luft nicht frei im Raum zirkulieren kann. Gleiches gilt für bodenlange Vorhänge, auf die Sie nach Möglichkeit besser verzichten.

Lüften gegen Schimmelbildung

Verblüffend, aber wahr: Im Winter ist die kühle Außenluft trockener, als die Luft in der Wohnung.
Das liegt daran, dass die Raumluft durch die Heizungswärme physikalisch wesentlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte Luft. Ein Effekt, der das Schimmelwachstum begünstigt. Lüften führt dagegen zu einem regelmäßigen Luftaustausch, wodurch sich im Innenraum weniger Feuchtigkeit an den Wänden absetzt, da viel trockene Luft von außen eingelassen wird.

Regelmäßig lüften - trotz Frost und Kälte

Die Feuchtigkeit schlägt sich im Innenraum nicht an allen Wänden gleichmäßig nieder, sondern vor allem an Stellen, wo sich die Raumluft kaum bewegt. Regelmäßiges Lüften lässt die Luft zirkulieren und das Wechselspiel von Heizungsluft und Außenluft führt dazu, dass Schimmel in der Regel gar nicht erst entsteht. Aber wie oft muss man eigentlich lüften? Dies hängt von der Raumnutzung ab. Alle Zimmer, in denen Sie die meiste Zeit verbringen, müssen öfter gelüftet werden. Öffnen Sie dazu gleichzeitig die Fenster in gegenüberliegenden Räumen für zehn Minuten. Durch dieses Stoß- bzw. Querlüften und den damit verbundenen Sogeffekt entweicht feuchte Innenluft besonders schnell nach draußen. In Herbst und Winter lüften Sie am besten alle zwei Stunden, wenn Sie viel zuhause sind. Sind Sie unterwegs oder auf der Arbeit, lüften Sie ganz einfach morgens und abends.

Wassertropfen an der Innenseite der Fensterscheiben treten meist dann auf, wenn Sie zu wenig lüften. Achten Sie also stets auf einen angemessenen Luftaustausch – vor allem, wenn Sie viele Grünpflanzen besitzen oder Ihre Wäsche ausnahmsweise  in der Wohnung trocknen.

Räume heizen und nicht auskühlen lassen

Lüften ist immer wichtig, ganz gleich wie kalt es draußen ist. Sind die Temperaturen besonders niedrig, können Sie die Fenster aber schneller wieder schließen. Statt zehn Minuten reichen dann auch fünf. Gut zu wissen: Je geringer die Außentemperatur, desto niedriger ist in der Regel auch die Luftfeuchtigkeit und gegen Schimmelbildung an den Wänden ist die trockene Luft optimal.
Wichtig sind jedoch Maß und Mitte: Die Temperatur in der Wohnung sollte stets über 16 Grad liegen, da ausgekühlte Räume einen viel höheren Energieaufwand benötigen, um wieder ein angenehmes Raumklima zu schaffen!

Fenster auf - auch bei Regen und Nebel

Warme Raumluft trägt viel Wasserdampf mit sich und ist sogar feuchter als die Außenluft bei Regen oder Nebel! Lüften reduziert die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen also auch dann, wenn die Witterung im ersten Moment gar nicht danach aussieht. Da das Bauchgefühl oft trügt, kontrollieren Sie am besten mit einem Raum-Hygrometer, ob die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu hoch ist. Die kleinen Geräte blinken oder piepen, wenn es an der Zeit ist, die Fenster groß zu öffnen und zu lüften.

Lüften in Küche, Bad und Schlafräumen

In Bad und Küche bildet sich im Laufe des Tages besonders viel Feuchtigkeit, die regelmäßig aus der Wohnung herausgelüftet werden muss. Hat das Bad kein Fenster, lassen Sie die die Badezimmertür beim Lüften offen und der Luftaustausch gelingt problemlos. Im Schlafzimmer sollten Sie am besten gleich morgens einmal Stoß- bzw. Querlüften.

Fenster und Balkontüren auf Kipp zu öffnen reicht nicht aus, um die Luft in Innenräumen auszutauschen. Schlimmer noch: Die Räume kühlen stark herunter und es kostet viel Energie, die Raumluft wieder auf eine angenehme Temperatur zu bringen. Die Fenster beim Lüften also stets ganz öffnen – oder nicht gar nicht.

Treppenhaus

Treppenhaus und Keller - so geht's

Treppenhaus und Keller lüften? Ja, auch das ist wichtig. Machen Sie es wie in Ihrer Wohnung:
Die Fenster im Treppenhaus nicht auf Kipp stellen, sonst wird dem Gebäude zu viel Wärme entzogen. Lieber alle Fenster bei Gelegenheit groß öffnen und nach einigen Minuten wieder schließen. Gleiches gilt für den Keller: Der Winter ist die optimale Jahreszeit, um die Kellerräume zu lüften! Dies kann bei eher feuchten Kellern mehrmals täglich geschehen. Die eingelassene kalte Frischluft erwärmt sich, nimmt die Feuchtigkeit des Kellers auf und beim nächsten Durchlüften wird das in der Luft gebundene Wasser nach draußen transportiert.

Heizkörper niemals voll aufdrehen

Die gewünschte Raumtemperatur wird nicht schneller erreicht, wenn man das Thermostat maximal aufdreht. Tasten Sie sich heran: Energieeffizient ist ein moderates Heizverhalten auf Stufe 2 oder 3. Steuern Sie die Temperatur dabei je nach Raumnutzung – also bei Anwesenheit höher und bei Abwesenheit oder während der Schlafzeiten niedriger. So reduzieren Sie die Gefahr, Ihre Wohnung zu überheizen.

Generell lässt sich sagen: Wer mit Köpfchen heizt, spart viel Geld! Nutzen Sie also auch die Restwärme Ihrer Heizkörper: Stellen Sie die Heizung nicht erst nach dem Duschen ab, sondern schon davor. Gleiches gilt für das Wohnzimmer: Nicht erst beim Schlafengehen das Thermostat auf Stufe 1 oder das Frostsymbol drehen, sondern schon eine Stunde vorher. Probieren Sie es aus und Sie werden merken: Die Raumluft bleibt noch eine lange Zeit angenehm warm!

Wenn die Temperatur in der Wohnung zu
gering ist und die in der Raumluft vorhandene,
zu hohe Luftfeuchtigkeit an den Wandoberflächen kondensiert, bildet sich Schimmel – manchmal sogar
an liebgewonnenen Möbelstücken! Unsere Hinweise
sind gut für das Raumklima und die Gesundheit.

Herr Bösler - technischer Leiter bei der Kleefeld-Buchholz
 

Auswirkungen der energetischen Sanierung

Fenster mit Zweifach- oder Dreifachverglasung verhindern Wärmeverluste in Wohnungen und Gebäuden. Die modernen Materialien und Dichtungen im Bereich der Fensterahmen haben einen isolierenden Effekt, der dem unkontrollierten Raumwärmeverlust entgegenwirkt. Mieter müssen die Wohnung daher besonders regelmäßig lüften, sobald ein Gebäude nach modernen Standards energetisch saniert wurde. Dieser kontrollierte Luftaustausch ist sehr vorteilhaft und ein wichtiger Faktor – sowohl für nachhaltiges Wohnen als auch für den Erhalt der Gebäudesubstanz, da die Schimmelbildung durch das Lüften vermieden wird.

Die Kleefeld-Buchholz führt die energetische Sanierung des Gebäudebestandes konsequent weiter. Die Fenster und Fassaden, das Dach und teilweise auch die Keller werden gegen Wärmeverlust isoliert. Die Erfahrungswerte aus den bereits abgeschlossenen Projekten sind sehr gut und die Effizienzgewinne enorm. Zwischen 1990 und 2021 konnten die CO2-Emissionen der Genossenschaft um 36 Prozent reduziert werden. Laut einer Vorgabe der Stadt Hannover sollen die Emissionen bis 2030 um 65 Prozent sinken und die Klimastrategie der Kleefeld-Buchholz ist darauf ausgerichtet.

Richtig lüften in den Sommermonaten

Ist es im Sommer draußen wesentlich wärmer als drinnen, können Sie auf das Lüften verzichten. Dennoch bietet es sich an, frühmorgens einmal alle Fenster kurz öffnen. Sinken die Temperaturen in den späten Abendstunden, sollten Sie auch vor dem Schlafen noch einmal für einen Luftaustausch sorgen.