Ein Lied für Kleefeld -
die Band Monomaster im Portrait
Tolle Premiere! Erstmals wurde im Jahr 2021 „Ein Lied für Kleefeld“ gesucht. Ausgerichtet wurde der Wettbewerb durch das Kleefelder Kulturhaus „HÖLDERLIN EINS“. Die Jury, unter anderem besetzt mit unserem Vorstandsvorsitzenden Christian Petersohn, hatte keine leichte Aufgabe: Zehn unterschiedliche Songs standen zur Wahl, drei Podestplätze waren zu vergeben und gewonnen hat die Band „Monomaster feat. Die Gewinner“!
Ein Name wie eine selbsterfüllende Prophezeiung! Mehr noch: Das Lied „Ich fühl mich wohl“ kam so gut an, dass Bob Masters (Lead Vocals, Bass, wohnt seit 2021 in Kleefeld), Herr Meier (Guitar & Stuff) und Ove Scholz (Drums & Intelligence) eine professionelle Aufnahmesession im Tonstudio Tessmar ermöglicht wurde. Ein toller Sonderpreis, spendiert von der Kleefeld-Buchholz! Da versteht es sich von selbst, dass die Online-Redaktion der Genossenschaft
die Band für ein Gespräch getroffen hat – herausgekommen ist ein spannender Einblick hinter die Kulissen.
Zwei Tage im Proberaum eingeschlossen, komponiert und gewonnen
Pandemiebedingt verschob sich das Konzert mit allen Wettbewerbsteilnehmern von 2021 auf 2022. Für den Oktober 2022 war dann sogar schon der Studiotermin reserviert, doch auch hier funkte Corona dazwischen und so wurde es schlussendlich erst im Januar 2023 etwas mit den Aufnahmen: Masters, Meier und Scholz packten ihre Instrumente ins Auto und die Fahrt ging in die Reinhold-Schleese-Straße 24, wo Toningenieur Ole Bunke die Musiker in Empfang nahm.
Und ja, auch ein bisschen Aufregung war dabei, denn das Tonstudio Tessmar ist auf große Chöre und die Aufnahme klassischer Musik spezialisiert. Die Dimension der Räume ist entsprechend groß ausgelegt, was für Monomaster aber ein echter Vorteil war. „Für eine besonders saubere Aufnahme der einzelnen Tonspuren konnten wir das Schlagzeug in einem separaten Raum aufbauen“, freut sich Ove Scholz, „eine Möglichkeit, die wir in unserem Proberaum nicht haben, wo wir zwar auch Songs aufnehmen können, aber je nach Titel natürlich nicht ganz so perfekt wie hier.“
Kurz gesagt: Monomaster schöpfte aus dem Vollen! Im Studio konzentrierte sich die Band darauf, bereits erarbeitetes Songmaterial zu finalisieren.
Eingespielt wurden „Intro/Outro“ sowie der „Super Mutant Blues“ und mit dem Ergebnis waren Masters, Meier und Scholz mehr als zufrieden. Die Band ist in der aktuellen Besetzung bereits seit 2012 zusammen, Corona hat in den letzten Jahren viele Pläne ausgebremst, doch der Tag im Tonstudio war endlich wieder ein richtiges Highlight.
Ein Lied für Kleefeld: „Lass dich drauf ein, was es hier so alles gibt“
„‚Ich fühl mich wohl‘ hatten wir im Jahr 2021 bereits mit unseren eigenen Möglichkeiten optimal aufgenommen, da unser Proberaum auch als Kleinstudio gut funktioniert. Bei Tessmar haben wir uns jetzt vor allem darauf konzentriert, unser Songmaterial als Band weiter zu komplettieren“, erläutert Bob Masters „das, was da ist, haben wir jetzt endlich auch als Aufnahme. Das fühlt sich richtig gut an und gibt uns Energie, bald wieder mit Konzerten durchzustarten.“
Seit langen Jahren durch dick und dünn, viele Songs und Auftritte: So gesehen ist es vielleicht kein Zufall, dass Monomaster „Ein Lied für Kleefeld“ gleich bei der Premiere für sich entscheiden konnte! Masters, Meier und Scholz wissen worauf es ankommt und doch ist ihr Siegertitel eine für die Band eher ungewöhnliche Komposition mit Augenzwinkern. Die Länge von nur etwa drei Minuten, Ukulele, viel Gesang und Einflüsse von Reggae und Ska machen „Ich fühl mich wohl“ zu einem poppigen Ohrwurm, der jede Sommerparty in Schwung bringt und humorvoll einen Spazierganz durch Kleefeld beschreibt. Den Song hat die Band speziell für den Wettbewerb konzipiert, wobei nicht nur der deutsche Text im Vergleich zum bisherigen Songmaterial einen großen Unterschied macht, denn gesungen wird bei Monomaster generell auf Englisch, doch mit Kleefeld im Kopf gingen Bob Masters, Herr Meier und Ove Scholz neue Wege – nicht zum ersten Mal.
Nicht nur der Bandname wurde für den Songwettbewerb ein bisschen abgeändert. Für „Ich fühl mich gut“ haben
Bob Masters – eigentlich Bass – und Herr Meier – sonst an der Gitarre – sogar die Instrumente getauscht,
um als Band anders zu klingen als gewohnt. Bob Masters griff sogar zur Ukulele, um dem Refrain einen besonderen Dreh zu geben:
Experiment geglückt, Wettbewerb gewonnen!
„In der Regel spielen wir Post Rock, haben aber keine Lust uns einzuschränken“, sagen die Männer unisono und Herr Meier schildert, dass dabei Songs von mehr als 10 Minuten Länge nichts Ungewöhnliches sind. „Die übliche Songstruktur von Intro, Strophe und Refrain handhaben wir sehr frei und experimentieren viel. Dass wir nicht von der Musik leben, gibt uns Spielräume. Radiotaugliche 15 Sekunden bis zum ersten Refrain? Da sind wir raus und haben andere Ansätze, hatten uns aber für den Wettbewerb vorgenommen, ein breites Publikum anzusprechen, ohne dabei Schlager zu machen. Klar hat jede Band eine gewisse Art und Weise ihre Songs zu schreiben. Für uns macht es aber auch Sinn, hin und wieder gezielt dagegenzuarbeiten. Unsere Entscheidungen beim Songwriting treffen wir heute viel bewusster als früher, was aus meiner Sicht ein großer Vorteil ist.“
Hört man in die Songs der Band hinein, versteht man noch besser, was die Combo im Gespräch andeutet. Ein griffiger Sound, manchmal fast grimmig. Dann ein Solo und der Song hebt ab! Geradlinig und emotional zugleich, wobei einige Kompositionen ganz ohne Vocals auskommen. Fast schon ein Monomaster-Markenzeichen!
Grundsätzlich bringt die Band musikalisch sehr unterschiedliche Einflüsse auf einen Nenner.
Bob Masters nennt mit Gravedigger eine deutsche Heavy Metal-Band: „Damals meine erste CD, das muss 1997/98 gewesen sein!“ Herr Meier schwärmt für den Sound von Genesis – prägend dabei war eine frühe Konzert-Erfahrung im Jahr 1992. Und Ove Scholz schildert, was ihm Nirvana, die Foo Fighters und Dave Grohl bedeuten: „Der Grunge war stets Inspiration, aber insbesondere in den 90ern auch ein Lebensgefühl für mich“. Die Männer nennen ihren eigenen Sound „Breitwandrock aus der Doppelgarage“ und tatsächlich kann man da einfach nur zustimmen.
Dass es neben Monomaster noch weitere Bandprojekte gibt, sieht das Trio übrigens als Pluspunkt: „Manchmal stellt man fest, dass eine Idee besser zu einer anderen Besetzung passt“, sagt Ove Scholz, „wir nutzen also alle Möglichkeiten, uns auszuprobieren und um Songideen umzusetzen. Vieles funktioniert aber auch im Rahmen von Monomaster. Wir sind dicke Freunde, verbringen möglichst viel Zeit miteinander und sind entsprechend eingespielt. Im Übungsraum ist es dann egal, wer von uns irgendetwas Blödes erlebt hat oder was uns sonst gerade so den Kopf verstopft: Meist dauert es nur zwei Songs und die Welt ist wieder in Ordnung. Das klappt sogar immer besser, je länger wir als Band zusammen sind.“
Klar haben wir früher groß geträumt, an Tourneen und volle Stadien gedacht.
Heute würden wir unsere Zeit im Proberaum nicht mehr gegen den Tour-Stress eintauschen.
Unser Miteinander hat eine ganz eigene Qualität und unsere gemeinsame Zeit als Band
ist für uns neben der Familie das Allerwichtigste.
Danach gefragt, bei wem die Männer gerne mal Vorband wären, nennt Ove Scholz die Foo Fighters und schon entspinnt sich eine Diskussion: Monomaster hat zwar einen ganz anderen Stil, doch allein der Austausch mit einem Drummer wie Dave Grohl wäre etwas ganz besonderes und so ein gemeinsames Konzert sicher ein lustiger Abend. Herr Meier nennt zudem noch Porcupine Tree.
Doch auch, wenn der Monomaster-Sound für die erfolgreiche Progressive Rock-Band aus England sehr stimmig wäre, einigt sich die Combo schlussendlich auf die Foo Fighters – auch wenn durch Bob Masters zwischendrin der Name Slipknot fällt, was am Tisch zu lautem Lachen, aber auch bisschen Stirnrunzeln führt.
Neues Songmaterial – in Zukunft soll es wieder Live-Konzerte geben
Hört man eigentlich auch seine eigenen Alben? Herr Meier nickt: „Klar denkt man bei manchen Titeln, dass man im Rückblick vielleicht noch etwas ändern würde. Die meisten Songs finde ich aber genau richtig, wie sie sind.“
Bob Masters: „Ich unterscheide da aber, ob ich mir den Song einfach anhöre oder ob ich ihn auf der Bühne spiele. Bei einigen unserer Titel muss man sehr auf die Details und Übergänge achten, da ist bei Konzerten und beim Proben viel Konzentration gefragt. Persönlich wäre mein favorisierter Live-Titel also ein anderer, als meine liebste Aufnahme auf einer unserer Platten.“
Ove Scholz streicht sich über den Bart und blickt in die Runde: „Eigentlich ist der Lieblingssong immer der neueste. Da hat man das Gefühl, dass da ganz besonders viel Energie drinsteckt. Die Eindrücke, die man dann aus der Arbeit im Proberaum hat, wirken lange nach und spiegeln den aktuellen Stand der Band. Zugleich sind aber natürlich alle unsere Songs ein wichtiger Teil unserer gemeinsamen Entwicklungsgeschichte. Ein langer Weg, der uns viel bedeutet!“
Wer jetzt noch mehr über Monomaster wissen möchte, der findet die Band natürlich auch online. Es gibt viele Songs zum Reinhören und das kostenfrei im Internet.
„Ich fühl mich wohl“ – das Lied für Kleefeld 2021 – gibt es auf hölderlin-eins.de/ein-lied-fuer-kleefeld-2.
Für alles weitere gehen Fans und die, die es noch werden möchten auf monomaster.de oder monomaster.bandcamp.com.
Doch auch der YouTube-Kanal auf www.youtube.com/@Monomastermusic und das Instagram-Profil
auf www.instagram.com/monomastermusic sind einen Besuch wert.
Bob Masters, Herr Meier und Ove Scholz kündigen alle Konzerttermine im Internet an – also am besten direkt reinfolgen und die Vorfreude auf Maximum drehen. Rock on!
Bilder: © Maike Helbig Photographie & Make-Up